Iōko Ioannis Kotidis
Hauptdarsteller des Films „Our Wildest Days“ und „The Distance Between Us And The Sky“
Zu Gast am Samstag, den 22. November 2025 um 20 Uhr im Gasteig HP8.
Iōko Ioannis Kotidis wurde 1990 geboren und zählt zu den spannendsten Stimmen einer neuen griechischen Schauspiel- und Performancegeneration. Er studierte Schauspiel an der renommierten Drama School des Athens Conservatoire sowie Bildende Kunst an der Athens School of Fine Arts, wo er seine Ausbildung mit Auszeichnung abschloss. Diese doppelte künstlerische Prägung – Theater und visuelle Kunst – bestimmt bis heute seine Arbeit.
Kotidis arbeitet als Schauspieler, Performance- und Videokünstler, Szenen- und Kostümbildner sowie Maskenbauer. Seine künstlerische Handschrift verbindet Körper und Bild, Realität und Fiktion, Bühne und Installation. In seinen Performances – etwa Dokidoki – The Boy Who Wanted to Fly, Billet-doux for Beginners oder Deep Mourning Spectacle – untersucht er die Grenzen von Identität, Erinnerung und Genderdarstellung. Unter seiner Drag-Persona Imiterasu erforscht er die fluiden Räume zwischen Maskerade und Wahrheit, zwischen Ritual und Intimität.
Als Filmschauspieler wurde Kotidis international bekannt durch seine Zusammenarbeit mit Regisseur Vasilis Kekatos. In dem Kurzfilm The Distance Between Us and the Sky, der 2019 in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde, überzeugte er mit stiller Intensität und poetischer Präsenz. Danach folgten Rollen im Spielfilm Our Wildest Days und in der gefeierten Fernsehserie Milky Way.
Auch im Theater ist Kotidis eine feste Größe. Er arbeitete mit Regisseurinnen und Regisseuren wie Michalis Panadis, Argyris Xafis, Konstantinos Arvanitakis, Io Voulgaraki, Michael Marmarinos, Tonia Ralli, Nikos Karathanos und Amalia Bennett zusammen. Seine visuelle Sensibilität und sein Gespür für das Körperliche machen ihn zu einem Schauspieler, der die Bühne nicht nur bespielt, sondern verwandelt.
Kotidis verkörpert die neue Generation griechischer Kunstschaffender: mutig, sinnlich, offen und politisch bewusst. Er erzählt Geschichten über Menschen, die anders sind, über Verletzlichkeit und Kraft – und über die leisen Momente, in denen sich Kunst und Leben berühren.
Iōko Ioannis Kotidis wird bei der Vorführung von „Our Wildest Days“ am Samstag, den 22. November 2025, um 20 Uhr im Gasteig HP8 anwesend sein. Zusätzlich läuft als Vorprogramm der Film „The Distance Between Us and The Sky“.
Stratos Tzitzis
Regisseur des Films „The Philosopher“
Zu Gast am Freitag, den 21. November 2025 um 20 Uhr im Gasteig HP8.
Stratos Tzitzis ist einer dieser Regisseure, die Kino nicht einfach machen – sie atmen es. Geboren im nordgriechischen Veria, wollte er ursprünglich in die Welt der Wirtschaft. Doch Zahlen konnten ihn nicht halten. Er tauschte Bilanzen gegen Drehbücher, studierte an der Hellenic Cinema and Television School Stavrakos in Athen – und fand dort seine filmische Stimme: kompromisslos, sensibel, neugierig auf Menschen.
Sein Debüt Love Is an Elephant machte in Griechenland früh auf ihn aufmerksam. Doch erst mit Save Me gelang ihm der Durchbruch – ein Film über Liebe, Einsamkeit und das verzweifelte Bedürfnis, gesehen zu werden. Seitdem ist Tzitzis’ Kino ein Seismograph der modernen griechischen Seele: zart, direkt, voller Humor und Wehmut.
Er liebt Figuren, die nicht glänzen, sondern kämpfen – mit sich, mit Beziehungen, mit einer Welt, die ständig die Regeln ändert. Seine Kamera bleibt nah, fast intim, als wollte sie jede Unsicherheit, jedes Zittern der Haut miterzählen. Ob in Amore Mio, A Greek Type of Love oder zuletzt The Philosopher (Έχω Κάτι να Πω) – Tzitzis schaut nicht von oben herab. Er sucht das Menschliche im Chaos.
Er ist ein Filmemacher, der Athen kennt wie andere ihre Westentasche: die verrauchten Bars, die leeren Bühnen, die zarten Träume in einer lauten Stadt. Und er hat ein Gespür für Schauspielerinnen und Schauspieler, die mehr spielen, als man sehen kann – die fühlen.




