Animal

Die Show geht weiter in "Animal" auf der Griechischen Filmwoche in München.

ÖSTERREICH, BULGARIEN, ZYPERN, GRIECHENLAND, RUMÄNIEN 2023

KOMÖDIE / ROMANZE

116 MINUTEN

OmdtU, griechische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Regie: Sofia Exarchou
Drehbuch: Sofia Exarchou
Kamera: Monika Lenczewska

Mit Vodoo Jürgens, Evangelia Randou, Flormaria Papadaki

Samstag, 17.11.2024
20:30 Uhr
Theatiner

Eintritt: 9.50 Euro & 10.50 Euro
Tickets ab 2. November 2024

Der Film „Animal“ fängt das griechische „Anti-Sommer“-Gefühl ein, nicht durch die Jahreszeit, sondern durch die verblassten, trüben Farben, die an ein in der Sonne ausgebleichtes Kleidungsstück erinnern.

Im Mittelpunkt steht die Geschichte von Kalia, einer jungen Frau mit zierlichem, aber kräftigem Körper, die als Tänzerin arbeitet – allerdings nicht an dem Ort, von dem sie vielleicht träumt. Stattdessen ist sie Animateurin in einer Ferienanlage, wo sie jeden Abend europäische, balkanische und russische Touristen mit einer tragisch-kitschigen Routine unterhalten muss, aus der es kein Entkommen gibt.

Jedes Jahr arbeiten die gleichen Animateure im gleichen Resort – auch Kalia, die für „ein kleines Häuschen, Essen und Geld“ alles wiederholt. Doch in diesem Jahr gibt es einen Neuzugang: Eva, ein 17-jähriges Mädchen aus Polen, das den jugendlichen Optimismus ausstrahlt, den Kalia vor langer Zeit vielleicht selbst hatte. Kalia ist gefangen in einer eintönigen Routine aus Arbeit mit der kleinen Tochter ihres Kollegen Simos, Proben, kitschigen Tanzaufführungen, unangenehmen Annäherungsversuchen von Zuschauern, Alkohol mit Kollegen, gelegentlichem Sex mit Simos und schließlich Schlaf. Alles wiederholt sich – ein Kreislauf, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint.

Diese endlose Wiederholung wird zum zentralen Motiv des Films, der auf eine große, unausweichliche Eskalation zusteuert. Kalia lächelt trotz ihrer tiefen Traurigkeit, lehrt mit Energie Tanzschritte, überfordert und verletzt ihren Körper, aber immer mit einem Lächeln – denn die Show muss weitergehen, bis sie irgendwann nicht mehr kann.

Die Regisseurin Sofia Exarchou wählt eine ruhige Erzählweise und hält sich wie Kalia selbst mit dramatischen Ausbrüchen zurück. Ihr filmischer Kosmos ist von einer verbeulten Schönheit geprägt, die rhythmische Wiederholung lässt die unterschwellige Unruhe wachsen. Melancholie durchzieht den Film, doch Selbstmitleid ist fehl am Platz.