Arcadia
Αρκάντια

Münchenpremiere

Sonntag, 16.11.2025
20:30 Uhr
Theatiner
Eintritt: 11 Euro, ermäßigt 9 Euro

GRIECHENLAND / BULGARIEN 2024

DRAMA

99 MINUTEN

OmdtU, griechische Originalfassung mit englischen Untertiteln

Regie: Yorgos Zois
Drehbuch: Konstantina Kotzamani, Yorgos Zois
Kamera: Konstantinos Koukoulios

Mit Vangelis Mourikis, Aggeliki Papoulia, Elena Topalidou, Nikolas Papagiannis

Zwischen Nebel, Erinnerung und Meer sucht ein Paar nach einem toten Körper – und findet in „Arcadia“ eine geheimnisvolle Welt, in der Verlust und Liebe untrennbar miteinander verwoben sind.

Im Film „Arcadia“ von Yorgos Zois trifft die Kälte des Winters auf die Hitze der Erinnerung. Eine Nachricht vom Tod bringt die Neurologin Katerina und den ehemaligen Arzt Yannis in einen stillgelegten Badeort an der griechischen Küste. Dort, zwischen verlassenen Hotels und einer unheimlichen Ruhe, sollen sie das Opfer eines Unfalls identifizieren. Doch was wie eine nüchterne Pflicht beginnt, entfaltet sich zu einer tiefen, fast metaphysischen Reise in Schuld, Verlust und das, was zwischen Leben und Tod bleibt.

Der Ort selbst – Arcadia – wirkt wie eingefroren in der Zeit. Verblasste Werbeschilder, leerstehende Bars, Wellen, die an Beton schlagen. In dieser gespenstischen Landschaft beginnen Realität und Traum ineinanderzugleiten. Katerina begegnet Menschen, die vielleicht nur Erinnerungen sind. Yannis scheint mehr über den Toten zu wissen, als er zugibt. Nach und nach wird der Unfall zur Metapher: für alles, was zerbrochen ist, und für das, was man nicht mehr reparieren kann.

Zois, bekannt für seine minimalistische, fast mathematisch präzise Filmsprache, inszeniert „Arcadia“ mit hypnotischer Langsamkeit. Jede Einstellung trägt Bedeutung, jedes Geräusch hallt nach. Die Kamera beobachtet aus der Distanz, als wolle sie das Unsichtbare sichtbar machen – die Risse in der Zeit, das Schweigen zwischen zwei Menschen, die einst verbunden waren.

Inhaltlich ist der Film weit mehr als ein Mystery-Drama. Er erzählt von der Unmöglichkeit, Vergangenes loszulassen, und von der Sehnsucht, im Tod so etwas wie Klarheit zu finden. „Arcadia“ ist zugleich Liebesgeschichte, Trauerarbeit und Traumprotokoll. Die Figuren bewegen sich wie Schlafwandler durch eine Welt, die keine festen Konturen mehr hat.