Murphy’s Law
Ο Νόμος του Μέρφυ

Deutschlandpremiere

Sonntag, 16.11.2025
18:00 Uhr
Theatiner
Eintritt: 11 Euro, ermäßigt 9 Euro

GRIECHENLAND / ZYPERN 2024

KOMÖDIE

129 MINUTEN

OmdtU, griechische Originalfassung mit englischen Untertiteln

Regie: Angelos Frantzis
Drehbuch: Katerina Bei, Kostis Samaras, Angelos Frantzis
Kamera: Yorgos Karvelas

Mit Katia Goulioni, Andreas Konstantinou, Konstantinos Markoulakis, Nikos Kouris, Tonia Sotiropoulou, Evangelia Andreadaki, Thanos Tokakis

Nach einem Unfall erwacht die gescheiterte Schauspielerin Maria Aliki in einer traumhaften Zwischenwelt – und spielt dort all die Leben, die sie nie gelebt hat.

Der Film Murphy’s Law (Originaltitel: Ο Νόμος του Μέρφυ) aus Griechenland (2024) unter der Regie von Angelos Frantzis erzählt die Geschichte von Maria Aliki, einer Schauspielerin deren Karriere ins Stocken geraten ist. Nach einem schweren Unfall – möglicherweise sogar nach ihrem Tod – findet sie sich in einer surrealen Zwischenwelt wieder, in der sie gezwungen ist, alle jene Rollen zu spielen, die sie hätte übernehmen können, wenn sie andere Entscheidungen getroffen hätte.

Maria Aliki betritt diese Traum- oder Alptraum-Realität, in der Vergangenheit, Gegenwart und mögliche Zukünfte miteinander verschmelzen. Die Grenzen zwischen Schauspiel und Leben, zwischen Kontrolle und Inszenierung lösen sich auf: Wer bestimmt die Rolle – Maria selbst, das Leben – oder das Kino? Auf ihrer Reise durch diese vieldeutige Welt muss sie sich fragen: Wer bin ich wirklich? Welcher Rolle möchte ich mich stellen – und will ich überhaupt zurück in die „echte“ Welt?

Der Film ist zugleich ein Liebesbrief an das Kino und an die immense Kraft der Vorstellung. In seiner formalen Gestaltung mischt er Elemente des Genres (Komödie, Drama, Reality-Horror) und nutzt bewusst Stilmittel des surrealen Films: Zeitsprünge, doppelbödige Einstellungen, Figuren, die sich selbst beobachten oder Regie führen. Die Kamera folgt Maria durch Räume, die vertraut und doch völlig fremd wirken – Kulissen, in denen ein Mirror-Shot neben einem Spiegel steht, Aufführungen auf einer Bühne plötzlich nahtlos in echte Begegnungen übergehen.

In der Figur der Maria Aliki verdichten sich Themen wie Scheitern, Selbst-Erschaffung, die Angst vor dem Nichtgenügen und der Wunsch nach Neubeginn. Ihr Unfall markiert nicht nur eine physische Zäsur, sondern eine psychische Öffnung: In dem Moment, als das Leben scheinbar endet, beginnt eine neue Wirklichkeit. Damit wirft der Film eine grundlegende Frage auf: Ist das Leben selbst nicht ein Schauspiel? Und wenn ja – können wir dann nicht auch unsere Rolle neu schreiben?

Mit seiner Mischung aus Reflexion und Inszenierung, aus Komödie und existenziellem Wagnis, steht „Murphy’s Law“ beispielhaft dafür, wie modernes griechisches Kino traditionelle Erzählformen aufbricht und das Medium selbst zur Frage macht.