Our Wildest Days
Οι άγριες μέρες μας

Münchenpremiere

Samstag, 15.11.2025
20:00 Uhr
Theatiner 
Eintritt: 11 Euro, ermäßigt 9 Euro

Samstag, 22.11.2025
20:00 Uhr
Gasteig HP8
Eintritt: 11 Euro, ermäßigt 9 Euro

ZU GAST HAUPTDARSTELLER IOKO IOANNIS KOTIDIS

GRIECHENLAND / FRANKREICH / BELGIEN / DEUTSCHLAND 2025

DRAMA

104 MINUTEN

OmeU, griechische Originalfassung mit englischen Untertiteln

Regie: Vasilis Kekatos
Drehbuch: Vasilis Kekatos
Kamera: Yorgos Valsamis

Mit Daphné Patakia, Nikolakis Zegkinoglou, Eva Samioti, Stavros Tsoumanis, Natalia Swift, Popi Semerlioglou, Ioko Ioannis Kotidis, Emmanuel Elozieuwa

Auf der Suche nach Sinn und Gemeinschaft zieht Chloé mit einer Gruppe junger Idealisten durch Griechenland – ein Roadtrip zwischen Rebellion, Zärtlichkeit und dem Traum, die Welt ein Stück weicher zu machen.

Our Wildest Days“ (Originaltitel I Agries Meres Mas) ist das Spielfilmdebüt des griechischen Regisseurs Vasilis Kekatos und erzählt die Geschichte einer jungen Frau namens Chloé, die ihr wohlbehütetes, aber enges Familienleben hinter sich lässt. Auf der Suche nach einem Sinn jenseits von Konvention und sozialer Ohnmacht schließt sie sich einer Gruppe Jugendlicher an, die quer durch Griechenland reist.

Ihr Ziel ist so idealistisch wie unklar: Sie wollen Armut bekämpfen – aber nicht mit politischen Programmen oder Institutionen, sondern mit Gesten, Gemeinschaft und der Weigerung, sich dem Zynismus der Welt zu beugen.

Die Gruppe zieht mit einem alten Wohnmobil durch das Land, schlägt Lager in verlassenen Gegenden auf, hilft, wo Hilfe möglich scheint, und lebt im Dazwischen – zwischen Protest und Poesie, zwischen Überleben und Träumen. Während die Reise fortschreitet, verschwimmen die Grenzen zwischen Rebellion und Zuflucht. Chloé findet sich inmitten von Freundschaft, Verführung und Enttäuschung wieder. Die Jugendlichen leben, als könnten sie mit ihrem Zusammenhalt die Welt verändern, doch ihr Idealismus gerät immer wieder in Konflikt mit der Realität: Hunger, Müdigkeit, Eifersucht und die Spuren einer Gesellschaft, die auf sie herabblickt.

Kekatos inszeniert die Geschichte mit einer Mischung aus dokumentarischer Unmittelbarkeit und träumerischer Bildsprache. Die Kamera bleibt nah an den Figuren, begleitet sie durch staubige Straßen, verlassene Strände und heruntergekommene Stadtviertel. Licht und Schatten werden zu emotionalen Zuständen – die sengende Sonne über dem Asphalt spiegelt die Überforderung der Jugend, während nächtliche Szenen in warmem Licht eine fragile Geborgenheit andeuten.

„Our Wildest Days“ ist weniger ein klassisches Sozialdrama als ein filmisches Gedicht über Zärtlichkeit als Form des Widerstands. Der Film fragt, ob Empathie, Berührung und gegenseitige Fürsorge vielleicht radikaler sein können als jede politische Parole. Chloés Weg ist eine Initiation ins Leben, aber auch eine leise Abrechnung mit einer Gesellschaft, die Härte mit Stärke verwechselt. Ihre Reise durch Griechenland wird zur inneren Landkarte eines ganzen Landes im Wandel – und zur zarten, rebellischen Behauptung, dass Güte keine Schwäche ist, sondern vielleicht die letzte Form von Revolution.