1977 gründeten Freunde „AKOE – die griechische Bewegung für die Befreiung von Homosexuellen und Transsexuellen“. Die Aktivist*innen gaben der griechischen LGBTQ+-Gemeinschaft erstmals ein Zuhause und schufen im legendären Keller der Zalongou-Straße 6A in Athen einen Ort der Zusammenkunft. Herzstück dieser Bewegung war das Printmagazin “Amfi”, das bis 1990 eine wichtige Rolle als Zufluchtsort und Informationsquelle für viele Menschen spielte. Der Film von Iossif Vardakis erzählt die inspirierende Geschichte des mutigen Engagements der Aktivistinnen und Aktivisten, die für Akzeptanz und Gleichberechtigung kämpften und damit das Leben vieler Menschen positiv beeinflussten.
Darum geht es in „AKOE/AMFI: The Story of a Revolution“
1977 sorgte ein Gesetzesentwurf für Aufsehen, weil die demokratischen Parteien trotz des Endes der griechischen Militärdiktatur an einer überholten Gesetzesregelung festhielten. Danach sollten Homosexuelle, die öffentlich nach einem Partner suchten, mit Gefängnis bestraft werden.
Dieses einschneidende Ereignis führte zu einem historischen Wandel und einem bemerkenswerten Zusammenhalt unter homosexuellen und transsexuellen Menschen in Griechenland. Als Reaktion darauf entstand die erste griechische LGBTQ+-Gemeinschaftsbewegung – AKOE. In den folgenden 13 Jahren haben AKOE und die Zeitschrift Amfi das Selbstverständnis der LGBTQ+-Gemeinschaft in Griechenland entscheidend geprägt.
Der Dokumentarfilm „AKOE/AMFI: The Story of a Revolution“ von Iossif Vardakis ist eine Hommage an das bemerkenswerte Erbe dieser Bewegung und eine Erinnerung an die Bedeutung ihres Einsatzes für das Recht auf Existenz, Glück und Liebe. Er zeigt, wie die AKOE-Bewegung wesentlich dazu beigetragen hat, die Rechte und die Anerkennung queerer Menschen in Griechenland voranzubringen und die Gesellschaft für ihre Anliegen zu sensibilisieren.
Der Dokumentarfilm würdigt das mutige Engagement der Aktivistinnen und Aktivisten, die für Akzeptanz und Gleichberechtigung gekämpft und damit das Leben vieler Menschen positiv beeinflusst haben.
Ein Film voller Persönlichkeiten, Emotionen und Nostalgie
In einem eindrucksvollen Gespräch erinnern sich wichtige Persönlichkeiten der griechischen Queer-Bewegung an die Anfänge, die Entwicklung und die zahlreichen Herausforderungen. Unter den Interviewten sind der weise Lukas Theodorakopoulos, die berührende Betty Vakalidou und der inspirierende Gregoris Vallianatos.
Die Erinnerungen von Giannis Xanthoulis, Markellos Nyktas, Angelos Papadimitriou und vielen anderen – Männern, Frauen und bedeutenden Trans-Aktivist*innen Griechenlands – sind gleichermaßen beeindruckend. Auf der Bühne des Theaters „Lusitania“, das einst ein wichtiger Treffpunkt für viele Trans-Personen jener Zeit war, versammeln sie sich erneut, um den bedeutenden Beginn der LGBTQ+-Bewegung in Griechenland gebührend zu feiern. Dieser Moment der Zusammenkunft und des Rückblicks zeugt von der Stärke und Widerstandsfähigkeit der LGBTQ+-Gemeinschaft und ihrem unermüdlichen Engagement für Gleichberechtigung und Anerkennung in der Gesellschaft.
Die Zeitzeugen steigen wieder die Treppen der Zalongou 6A hinauf, um die Räumlichkeiten von AKOE zu besuchen. Ihr Weg ist voller Nostalgie, Emotionen und politischer Bedeutung – eine Mischung aus den „ersten Schritten“ eines ganzen Landes auf dem Weg zur Selbstverständlichkeit.
Der Film feiert auf der Griechischen Filmwoche in München Deutschlandpremiere.
Der Dokumentarfilm wird auf der 37. Griechischen Filmwoche in Zusammenarbeit mit dem QFFM | Queer Film Festival München gezeigt. Ziel ist es, die Diversität des griechischen Kinos und der Filmemacher*innen zu stärken. Die Filme stellen Stereotypen in Frage und zeigen queere, intersektionale Perspektiven auf.