Ein zynischer 40-jähriger Mann trifft auf einen talentierten 19-jährigen Musiker, seine ehemalige Geliebte, eine Barbesucherin und eine ebenso faszinierende wie geheimnisvolle Stripperin aus dem Senegal. Gemeinsam lassen sie sich auf ein gefährliches und anarchisches Spiel ein, das von Drogen, Nachtgangstern, Polizisten und den Medien bestimmt wird – ein Spiel, aus dem der vermeintliche Verlierer als Gewinner hervorgehen könnte.
Darum geht es in „The Loser Takes It All“
Fünf Menschen, die das Schicksal auf geheimnisvolle Weise miteinander verbindet, stehen im Mittelpunkt von Nikolaidis‘ „The Loser Takes It All“. Da ist ein Mann in den Vierzigern, genannt „der Mann“, der von seinen Erinnerungen an die Militärdiktatur gezeichnet ist.
Odetti, eine Frau mit bewegter Vergangenheit, die sich als „Madame Raspberry“ tarnt und ihre inneren Dämonen mit Alkohol zu bekämpfen versucht. Mandali, die exotische Senegalesin, deren sinnliche Bühnenkunst das Publikum verzaubert. Der „Kleine Kerl“, ein begnadeter Gitarrist und leidenschaftlicher Musikliebhaber, der seinen eigenen Weg sucht. Und schließlich Elsa, einst die große Liebe des Protagonisten, die sich heute als Barkeeperin durchs Leben schlägt.
Eine Welt mit rebellischen und romantischen Außenseitern
Nach den erfolgreichen Kultfilmen „The Wretches Are Still Singing“ (1979) und „Sweet Bunch“ (1983) präsentiert Regisseur Nikolaidis im Jahr 2002 den abschließenden Teil seiner Trilogie mit „The Loser Takes It All“. Mit einem geschickten Gespür für einzigartige Charaktere führt der Film in eine Welt voller Außenseiter, die sowohl rebellische als auch romantische Züge tragen. Die Kamera fängt dabei beeindruckend die rauhe Umgebung ein und verstärkt dadurch die Atmosphäre des Films.
Der Film hinterlässt trotz seines Humors eine nostalgische Note, die von verlorenen Träumen und Unschuld erzählt. Nikolaidis zeigt eine enttäuschte Generation, die sich verraten fühlt, und von Menschen, die mit Rückschlägen zu kämpfen hatten. Die Hauptfiguren sind nicht bereit, ihre authentische Identität aufzugeben und sich in etwas einzufügen, das nicht zu ihnen passt, und dass sie gelernt haben, mit ihrem Scheitern umzugehen. In der paradoxen Vorstellung, dass man alles gewinnen kann, indem man alles verliert, scheint eine Spur von Selbsterkenntnis und philosophischer Tiefe zu liegen.
„The Loser Takes It All“ von Nikos Nikolaidis wurde er im Jahr 2002 beim International Thessaloniki Film Festival mit den begehrten Auszeichnungen für die Beste Regie sowie die Beste Kamera ausgezeichnet.