Alkis, ein Schlagzeuger in den Vierzigern, lebt geschieden und einsam in einer Villa, umgeben von vergangenen Zeiten, die in den Wänden widerhallen. Aber Alkis hat auch eine dunkle Seite. Gelegentlich entführt er Mädchen, tötet sie und wirft sie in seinen Gartenteich. Das alles hat Folgen, als ein Kamerad von früher in der Villa auftaucht. „The Wretches Ae Still Singing“ ist ein experimenteller, surrealistischen Underground-Kunstfilm, dessen Titel zum Motto einer ganzen Generation wurde. Ein einzigartiges Porträt der Generation der 50er Jahre, die sich „vergessen und am Rande“ fühlte, und hat gleichzeitig die Filmkunst in Griechenland bewegt.
Darum geht es in „The Wretches Are Still Singing“
Fünf Freunde, alle in den 50er Jahren geboren, treffen sich nach vielen Jahren der Trennung wieder. Jeder von ihnen hat in der Zwischenzeit schwierige Zeiten durchgemacht. Einer saß im Gefängnis, ein anderer war in eine Mordserie verwickelt, ein dritter hat seine Familie verlassen, einer ist obdachlos und Rita, das letzte Mädchen der Gruppe, war in einer psychiatrischen Klinik.
Alles beginnt in einer abgelegenen Villa. Dort lebt Alkis, ein vierzigjähriger Schlagzeuger aus vergangenen Zeiten. Gelegentlich greift er junge Mädchen an, ermordet sie und entsorgt ihre Leichen in einem Teich in seinem Garten. An einem regnerischen Abend taucht Konstantinos, ein zynischer Freund aus Alkis‘ alter Clique, auf. Gemeinsam entsorgen sie die Leiche des letzten Opfers und fragen sich, wie alles begann.
Die Gruppe ist von ihren persönlichen Problemen geplagt. Unerfüllte Liebesgeschichten, der Verlust geliebter Menschen durch den Tod und das Gefühl des Verrats durch die Politik ihrer Zeit beschäftigen sie zutiefst. Trotz ihrer Bemühungen, ihre alte Jugendclique wieder aufleben zu lassen, erkennen sie, dass die Zeiten sich geändert haben und ihre rebellische Jugendbewegung, die sie einst einte, nicht mehr existiert.
Jeder von ihnen steht nun vor einer ungewissen Zukunft und muss seinen eigenen Weg finden, um mit den Herausforderungen des Lebens umzugehen. So schließt sich ein neues Kapitel in der Geschichte ihrer Generation auf tragische Weise.
Der Debütfilm von Nikos Nikolaidis wirft einen schonungslosen Blick auf die Psychologie des Nachkriegsgriechenlands. In einem Milieu voller Zyniker, die sich von der Gesellschaft und dem politischen System abgewandt haben, werden Raub und Mord als Ersatz für Freundschaft und Liebe dargestellt.
Ein verbotener Film als Auftakt einer wichtigen Trilogie
„The Wretches Are Still Singing“ ist ein außergewöhnlicher politischer Film, der 1979 bei seiner Erstaufführung für Aufsehen sorgte. Anfangs drohte sogar ein Verbot der Premiere, jedoch gelang es dank des entschlossenen Eingreifens des Regisseurs schließlich doch, den Film der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Nikolaidis‘ Debütfilm ist der erste Teil seiner Trilogie „Die Jahre der Cholera“. Nach „The Wretches Are Still Singing“ folgte „Sweet Bunch“ (1983) und „The Loser Takes It All“ (2002). Das Drama zeichnet sich durch seinen avantgardistisch-experimentellen Stil aus, der Elemente von Surrealismus und Film Noir verbindet.